Knie-Operationen
Das Kniegelenk - Anatomie
Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Gemeinsam mit einem komplexen Kapsel- und Bandapparat von Seiten- und Kreuzbändern wird das Gerüst durch drei Knochen gebildet. Im Kniegelenk selbst unterscheidet man zwischen der Oberschenkelrolle und der Kniescheibe (Femoropatellargelenk) sowie der Oberschenkelrolle und dem Schienbeinkopf. Die Verbindung zwischen der Oberschenkelrolle und der Kniescheibe (Patella) ist der am stärksten belastete Teil des Kniegelenks.
Kniegelenksarthroskopie
Die Arthroskopie ist ein schonendes Verfahren, um Veränderungen bzw. Verletzungen im Kniegelenk zu beheben. Eine Mikrokamera sowie endoskopische Instrumente werden über zwei lediglich 0,5 cm große Hautschnitte in das Gelenk eingeführt. Verletzungen können dadurch sofort behoben werden.
Eine Kniegelenksarthroskopie erfolgt ambulant oder auch mit kurzem stationären Aufenthalt. Mit der Mobilisation wird noch am selben Tag begonnen.
Folgende Operationsverfahren können zur Anwendung kommen:
- Meniskusresektion
- Meniskusrefixation
- Knorpelersatz und Transplantation (Microfracturing, Mosaikplastik)
- Arthrosebehandlung
- Knorpelrefixation (Osteochondritis dissecans)
- Kniescheibeneingriffe mit lateralem Release
- Synovektomie (Entfernung von entzündlichem Gewebe)
- Arthroskopisch assistierte, vordere Kreuzbandplastik
Knie-Totalendoprothese (Kniegelenkersatz)
Bei fortgeschrittener Arthrose kommt nur noch eine Kniegelenkprothese infrage. Modernste Technik ermöglicht einen exakten Nachbau Ihres Kniegelenks. Mithilfe von Computertomografie-Daten entsteht ein individuelles 3-D-Modell, das originalgetreu nachgebaut wird. Eine computergesteuerte Navigation ermöglicht die exakte Prothesenplatzierung und Beinachsenkorrektur. Auch hier kommen minimal-invasive und somit gewebeschonende Verfahren zum Einsatz.
Diese Operation führt zu einer enormen Schmerzlinderung. Der Aufenthalt im Krankenhaus beträgt 5–7 Tage mit meist anschließender dreiwöchiger Rehabilitation.
Knie-Teilgelenkersatz (Halbschlitten)
Bei einer einseitigen Arthrose des inneren Gelenks ist der so genannte Halbschlitten eine Erfolg versprechende Methode. Zerstörte Gelenksanteile werden dabei ersetzt, intakte bleiben erhalten. Eine rasche Mobilisation des Kniegelenks ist möglich.
Umstellungsosteotomie/Open Wedge
Die O-Beinarthrose (Varusgonarthrose) stellt die häufigere Form der Arthrose dar. Hier kann im Bereich des Unterschenkelkopfes eine Umstellungsosteotomie durchgeführt werden, die dazu führt, dass die Beinachse begradigt wird, was zu einer Entlastung des Gelenks und damit zur Beseitigung möglicher Schmerzen führt. Vor allem bei jüngeren Patienten wird dieses Verfahren minimal-invasiv angewandt, wodurch eine Kniegelenkprothese erst fünf bis zehn Jahre später nötig wird. Die Fixierplatte (TOMOFOIX) wird etwa ein Jahr nach der Operation entfernt.
Prothesenwechsel Kniegelenk
Aufgrund der höheren Lebenserwartung steigt die Zahl der Patienten mit Knieprothesen. Dadurch steigt auch die Zahl der Prothesenlockerungen. Dabei handelt es sich um herausfordernde Operationen, bei denen den Patienten unsere langjährige Erfahrung in der Endoprothetik zugutekommt.